Freitag, 14. Dezember 2018

Lesotho

Hazel, der Campingplatzhund, möchte, dass
wir bleiben 
Obwohl es bereits zwei Tage zurück liegt, sind wir noch ganz geplättet! Und das liegt am Sani Pass. Unser Reiseführer schreibt über den einzigen im Osten gelegenen Zugang nach Lesotho: “Die Strecke zählt zu den eindrucksvollsten des Landes.” 35 km lang windet sich eine steile Straße über 1200 Höhenmeter zur Passhöhe, die auf 2873 m liegt. Der lesothische Grenzposten befindet sich dort.

Früher wurde der Pass zum Transport von Mohair, Wolle und anderen Gütern auf Packtieren genutzt, das erste Auto fuhr hier erst 1948. Die letzten acht Kilometer vom südafrikanischen Grenzposten bis zur Passhöhe seien nur mit einem Geländewagen möglich, lesen wir. Unser Camper hat Allrad... Klar, dass wir eben diese Strecke auch fahren wollen! Es ist immerhin der höchste Straßenpass Südafrikas!


Es ist ja nicht so, dass man nicht
gewarnt würde... 😉
Vor dem Pass gibt es viel grüne Natur.
Im Hintergrund die Drakensberge 












Victor, der aus Russland stammende Betreiber des kleinen privaten Campingplatzes im letzten Ort vor dem Pass, meinte nur lakonisch: “Den Sani Pass wollen alle fahren. Ihr müsst halt im oberen Bereich immer mit der kleinsten Untersetzung fahren, dann geht das schon. Das Wetter ist ja gut.” Es kann nämlich auch im Sommer vorkommen, dass plötzliche Schneefälle das Gebiet tagelang von der Außenwelt abschneiden.

Anfangs sind wir noch locker. Die Straße verläuft gut asphaltiert durch eine Landschaft, die wir mit dem Allgäu oder der Schweiz assoziieren. Bald jedoch endet der Asphalt. An vielen Stellen wir gebaut, offensichtlich soll die Passage vereinfacht werden. Erinnerungen an die Carretera Austral werden wach.
Baustellenverkehr

Je weiter wir uns in die Höhe schrauben, desto unwegsamer wird die Straße. Manchmal haben wir eher den Eindruck, in einem Bachbett anstatt auf einer Straße unterwegs zu sein! Beim südafrikanischen Grenzposten wird noch einmal eindrücklich darauf hingewiesen, dass die weitere Strecke nur mit Allradfahrzeugen befahren werden kann.
Bald merken wir, dass die Warnungen nicht untertrieben sind. Die Straße ist nicht nur sehr steil, sie ist zudem sehr schmal, mit kleinen und großen Steinen gespickt und verläuft immer dicht am Abgrund - ohne jede Leitplanke! Nicht nur einmal fürchten wir, an die Grenze der Leistungsfähigkeit unseres Autos gekommen zu sein oder dass es gar umkippen würde!
Unterwegs am Pass
Sieht auf Fotos  fast harmlos aus...

Am Ende sind wir nur noch froh und glücklich, oben angekommen zu sein.

Gleich nach dem Überqueren der Grenze glauben wir, nicht richtig zu sehen: allerfeinster Asphalt führt uns ab hier weiter ins Land. Die Landschaft hat sich total verändert. Wir kommen uns vor wie in einer Mischung aus Nepal und der Mongolei und fahren immer auf Höhen zwischen 2500 m und 3200 m.

Das Königreich Lesotho liegt mitten in Südafrika und wird auch das “Dach Afrikas” genannt, denn es wird fast ausschließlich von Bergen und Hochplateaus geprägt. Es gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Hier im hochgelegenen Osten des Landes sehen wir nur wenig Besiedelung, doch überall sind Hirten mit Schafen, Mohairziegen oder Eseln unterwegs. Sie tragen alle einen Umhang, der uns an eine Decke der Bundeswehr erinnert. Mützen oder Tücher verhüllen fast das ganze Gesicht. Auch Kinder müssen mithelfen.
Zwei junge Hirten

Zwei Tage sind wir im kleinen Land unterwegs. Wir wären gerne noch einen oder zwei Tage länger geblieben, aber es ist gar nicht so einfach, hier Campsites zu finden. Weil darüber hinaus auch noch nirgends Diesel für den Camper aufzutreiben ist (wir fragen an jeder der wenigen Tankstellen, aber momentan sei leider nichts verfügbar, sagt man uns. Sorry!), verlassen wir Lesotho wieder. Dass dies letztendlich noch ein richtiger Glücksfall sein wird, erzählen wir im nächsten Blogbeitrag.


Hier noch weitere Impressionen vom Sani Pass und von Lesotho:

Felsige Landschaft am Pass 

Haben wir ja

Bachbett oder Straße? 

Was wollen die denn hier?

Immer wieder grandiose Aussicht

Wir können weit zurück schauen 

Steile Serpentinen im oberen Passbereich

Und nirgends eine Absturzsicherung

Geschafft!


Feinster Asphalt nach der Grenze

Der höchste Straßenpunkt in Lesotho

Sie freuen sich über die Süßigkeiten, die sie von uns bekamen

Dorf mit etwas Wohlstand: elektrischer Strom

Esel laufen oft weidend am Straßenrand 

Nicht alle Straßen sind asphaltiert 

Auch Furten gehören zum Alltag 

Mühsam wird Mais angebaut 

Hirte unterwegs 

Wir dachten, nur am Sani Pass sei die Straße heftig...

Packesel

Hirten

Der Katse-Stausee ist nicht gut gefüllt

Wahnsinnsfarben - nicht getunt!

Im Westen des Landes sind die Berge nicht mehr so hoch


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